Ich habe mir schon zwei Mal eine berufliche Auszeit gegönnt und die Zeit zum Reisen genutzt. Dabei habe ich festgestellt: Reisen ist der beste Lehrmeister fürs Leben. Man kann sich einiges an Wissen theoretisch durch schlaue Bücher aneignen oder man schnappt sich seinen Backpack und erfährt es praktisch selbst. Ein paar meiner liebsten Reiselektionen und -storys erzähle ich dir heute. Also, lass uns gemeinsam im Fernweh schwelgen 😊.
Reiselektionen – Erkenntnisse fürs Leben
1. Reiselektion: Du hast die Wahl!
September 2022, Ubud (Bali)
Ich bin im spirituellen Zentrum der Insel mit unzähligen Yoga-Studios, fancy Cafés und Tempeln. Immer wieder lese und höre ich vom Zest als „place to be“. Muss ich natürlich testen. Dort angekommen merke ich jedoch schnell: ist nicht meins. Also trinke ich meinen überteuerten Kakao aus und fahre in ein wunderbar entspanntes Café inmitten von Reisfeldern, mit diesem Ausbilck:
Was hat mich diese Situation gelehrt?
Nicht an dem Gefühl und dem Ort festzuhalten. War keine gute Wahl. Kann passieren. Ich wusste es vorher nicht besser. Aber der Tag hat noch mehr Stunden übrig. Also raus aus der Situation und neue Erfahrungen machen, statt grumpy im Café sitzen zu bleiben.
Das lässt sich auch auf den ungeliebten Job übertragen: Verharre nicht darin, wenn es dir nicht gefällt. Nutze diese Erkenntnis, um etwas zu verändern, etwas anderes auszuprobieren und nimm es nicht so schwer. Es ist „nur“ ein Job. Es ist nichts in Stein gemeißelt. Es muss nicht für immer so bleiben.
Wenn du mehr Eindrücke aus meiner Zeit auf Bali haben möchtest, schau doch mal auf meinem Blog vorbei. Dort findest du meine Tipps und Erfahrungen zu Bali und dem Digitalen Nomaden Lifestyle.
2. Reiselektion: Gesundheit!
Dezember 2018, Costa Rica (Jaco)
Es ist der letzte Tag des Jahres. Ich liege in der Hängematte auf der Dachterrasse meines Hostels. Es ist warm, um mich herum sind Palmen und ich höre das Meer rauschen. Perfekt! So wie ich es mir vorgestellt habe. Eigentlich. Denn am Tag zuvor habe ich mir beim Surf-Kurs zwei Rippen gebrochen. Ganz klar, Gesundheit steht über allem. Wenn es einem nicht gut geht, kann das Setting noch so perfekt sein.
Also, wenn du gesund bist und sieh das nicht als selbstverständlich oder als unabänderlichen Zustand an. Denn leider kann sich das von heute auf morgen ändern. Deswegen ist diese Reiselektion ein Appell, deine Träume und Wünsche nicht auf die lange Bank zu schieben. Oder gar auf deine Rente. Man weiß nie was morgen ist. Wenn du jetzt gesund und fit bist, wird es wohl kaum einen besseren Zeitpunkt geben, etwas Neues auszuprobieren…oder die Welt zu bereisen 😉. Wenn du Tipps für ein Sabbatical suchst, dann schau doch mal hier vorbei.
3. Reiselektion: Freunde dich mit der Ungewissheit an
Immer mal wieder, irgendwo in Südostasien
Bei längeren Reisen buche ich nur die ersten Nächte und entscheide dann vor Ort, was ich machen möchte. Klappt meistens gut, doch es schleichen sich auch Momente der totalen Unentschlossenheit ein: Wohin als nächstes? Welche Unterkunft? Wie komme ich da am besten hin? Manchmal fügt sich alles wie von selbst, manchmal fühlt sich nichts passend an und das nervt! Was ich dabei festgestellt habe: Es wurde immer dann kompliziert, wenn ich die optimale Entscheidung finden wollte. Natürlich habe ich es gut gemeint. Ich wollte mir eine schöne neue Destination aussuchen und mir Fails bei Anreise und Unterkunft ersparen. Ich habe aber den Fehler gemacht und mir die alleinige Verantwortung für das Reiseerlebnis gegeben. Dabei ist das von so viele Faktoren abhängig, auf die man selbst teilweise keinen Einfluss hat.
Und so ist es mit allen Entscheidungen. Sie sind von einer gewissen Ungewissheit geprägt. Und egal wie gut man im Vorfeld recherchiert, man kann nicht alles vorher bedenken, berücksichtigen oder wissen. So viel Macht haben wir nicht. Gleiches gilt für berufliche Veränderungen. Auch da kannst du im Vorfeld viel dafür tun, eine gute Entscheidung zu treffen. Deine Jobsituation zu verbessern. Trotzdem kann es nachher anders ausgehen, als du dir es vorgestellt hast. Von diesem Rest Ungewissheit solltest du dich aber nicht ausbremsen lassen, denn sonst geht die Reise nicht weiter.
4. Reiselektion: Et hätt noch immer jut jejange
Dezember 2016, Varadero (Cuba)
16 Stunden Flug liegen hinter mir, als ich spät abends in Cuba an der Tür einer Casa Particular klopfe. Mir wird zwar prompt aufgemacht, doch meine Reservierung ist erst für morgen. Schade! Habe ich wohl die Zeitverschiebung bei der Buchung nicht berücksichtigt. Und was nun? Wo kann ich jetzt hin? Ningún problema! Ich werde kurzerhand im Gartenhäuschen der Nachbarn einquartiert.
Es soll nicht das letzte Mal sein, dass auf Cuba etwas nicht so klappt, wie geplant. Cuba war meine erste Fernreise und hat mir direkt das Wichtigste überhaupt gelehrt: Gelassenheit! Auf Reisen (und im Leben) gehen immer wieder Sachen schief. Laufen anders als erwartet. Doch ein Problem ist das meist nicht. Es finden sich immer Lösungen. Alternativen. Diese Gelassenheit, dieses Vertrauen in sich selbst, dass man mit den allermeisten Situationen zurechtkommen wird, ist mein liebstes Reisefeeling. Eine Mischung aus Leichtigkeit, Zuversicht und Selbstsicherheit. Und genau das möchte ich dir mitgeben: vertrau in dich selbst und das Leben. Auch wenn du den bekannten Weg verlässt, wird es immer irgendwie weiter gehen.
5. Reiselektion
Januar 2022, Phuket (Thailand)
Es ist Nachmittag, ich sitze in einer Beach Bar im Süden von Phuket, trinke ein kühles Chang und warte darauf, dass eine Segelyacht in die Bucht einfährt. Chris und Graham wollen mich nämlich hier einsammeln, damit ich mit ihnen durch die Andamanensee cruisen kann. Es ist nicht so, dass ich diesen Segeltörn von langer Hand geplant habe. Ganz und gar nicht! Es war eher eine Aneinanderreihung von Zufällen. Ich fühle mich fast schon lächerlich euphorisch, denn ich ahne: das wird die Zeit meines Lebens!
Und ich sollte Recht behalten!
Hätte ich nur auf meine Vernunft gehört, hätte ich diese wundervollen Erinnerungen nie gesammelt. Statt mir in Thailand die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen und eine Lücke im Lebenslauf zu risikieren, hätte ich Bewerbungen schreiben können. Statt einer Einladung von fremden Menschen zu folgen und in Thailand zu segeln, hätte ich brav an Land bleiben können. Doch ich entschied mich auf mein Bauchgefühl zu hören, das Feuer und Flamme war und „go go go“ schrie. Und dieses „go“ möchte ich nun auch dir zurufen!
Wenn du das nächste Mal vor einer Entscheidung stehst und dein Verstand verächtlich „um Gottes Willen“ schnauft, aber dein Bauchgefühl vor Freude auf und ab springt, geh noch mal in den Dialog mit dir selbst:
- Frag dich, ob es wirklich sooo unvernünftig wäre.
- Versuche zu differenzieren zwischen unvernünftig und leichtsinnig.
- Spiele einmal den Worstcase durch. Was würdest du machen, wenn alles schief geht? Findest du immer noch Möglichkeiten mit der Situation umzugehen?
Nimm deine Bedenken und Zweifel ernst, aber lass sie nicht allein ans Steuer. Und lass dich öfter mal von Neugier und Lebensfreude statt von Angst beraten.
Wenn du schon länger ein Projekt, ein Traum oder eine Idee mit dir herumträgst, aber bislang nicht richtig in die Umsetzung gekommen bist, eben weil da dieser innere Kampf zwischen Verstand und Bauchgefühl in dir tobt, dann schau dir mein Mentoring Programm „Setze deine Veränderung um“ an. Darin begleite ich dich bei deinen Vorhaben und helfe dir innere und äußere Blockaden zu beseitigen.
Ansonsten hoffe ich, dass dich meine Reiselektionen inspirieren und dein Fernweh wecken konnten. Denn Reisen ist wirklich etwas, wofür man zwar Geld ausgibt, aber trotzdem reicher nach Hause kommt. Und wenn du nicht genug von meinen Erlebnissen und Erfahrungen bekommst, dann aboniere doch meinen Newletter. Darin teile ich exklusiv, was die Erfahrungswerte aus meinen beruflichen Veränderungen sind.