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Downshifting – Mehr Zufriedenheit im Job durch weniger Arbeit

Der klassische Karriereweg ist linear ausgelegt: Schule, Ausbildung/Studium, Job und dann hangelt man sich weiter die Karriereleiter hoch. Das Ziel ist immer der nächste Schritt. Höher. Weiter. Besser. Mehr. Doch nicht selten bleibt bei der Gehaltserhöhung oder dem Erreichen der nächsten Hierarchieebene die erhoffte Freude aus. Oder sie verfliegt wieder schnell. Man fängt an sich zu fragen, wofür man das eigentlich macht. Wozu der ganze Stress? Die viele Arbeit? Der Druck?

Wenn der Joballtag sich nur noch, wie ein Hamsterrad anfühlt, kann Downshifting eine Lösung sein. Denn beim Downshifting (engl. für „herunterschalten“) geht Zeit vor Geld. Man entscheidet sich bewusst dazu beruflich kürzer zu treten. Weniger Arbeit, weniger Stress, stattdessen mehr Zeit für sich selbst. Und das kann ziemlich entspannend sein. Denn nicht alle Menschen brauchen die große Sinnerfüllung im Job. Nicht alle Menschen streben einen Prestige lastigen Titel oder Personalverantwortung an. Viele sind happy, wenn sie einen geregelten Job, nette Kollegen und ein verlässliches Gehalt haben, von dem es sich leben lässt. Ist dieser Punkt erreicht, ist es völlig in Ordnung dort stehen zu bleiben.

Wie oder was man „herunterschaltet“ kann unterschiedlich sein, hier ein paar Beispiele:

  • Statt fünf Tagen, nur noch an vier Tagen die Woche arbeiten. Oder nur noch vormittags.
  • Wer sich lieber mit Fachthemen als mit Mitarbeiter:innen beschäftigt, kann Personalverantwortung wieder abgeben und von der Führungskraft zur Fachkraft wechseln.
  • Vielleicht hat man sich angestrengt eine neue Qualifikation oder einen neuen Job zu erlernen. Stellt beim Ausüben aber fest, dass die vorherige Tätigkeit mehr Freude gebracht hat. Warum also nicht wieder back to the roots?

Weniger ist mehr oder simplify your life

Some realtalk: Downshifting geht oft mit weniger Gehalt einher. Klar, wer weniger arbeitet, weniger Verantwortung hat, bekommt auch weniger. Es ist also wichtig, seine Ausgaben zu kennen. Wie viel Geld brauche ich im Monat zum Leben? Ich meine da nicht so eine grobe Schätzung, sondern konkrete Zahlen. Man sollte sich genau anschauen, für was das Geld gebraucht wird. Und worauf man gegeben falls verzichten kann.

Denn Downshifting ist letztlich eine Form des Minimalismus, bei dem man mit weniger zufrieden ist. Und seien wir mal ehrlich, mit dem tollen Gehalt ist das ja häufig so eine Sache. Man verdient mehr, leistet sich aber auch mehr. Man gönnt sich was, weil der anstrengende Job sich ja „lohnen“ soll. Oder man kauft sich Zeit zurück. Indem man nicht mehr selbst wäscht oder jemanden beschäftigt, der sich um die Wohnung kümmert. Am Ende des Monats bleibt dann von der Gehaltserhöhung nicht mehr viel übrig. So entsteht übrigens dieses Hamsterrad-Gefühl. Man macht immer mehr und mehr, braucht aber auch immer mehr und schafft sich so einen komplexeren Lebensstil, aus dem es zunehmend schwerer fällt auszusteigen.

Downshifting als Start für die berufliche Veränderung

Wer unzufrieden im Job ist, denkt oft daran, den Arbeitgeber zu wechseln oder träumt davon, etwas völlig anderes auszuprobieren. Hier kann Downshifting ein erster Schritt in Richtung Veränderung sein. Durch die Entschleunigung, die neu gewonnene Zeit für sich selbst, hat man die Möglichkeit, anderen Dingen neben der Arbeit nach zu gehen. Sei es ein neues Hobby, eine Weiterbildung, vielleicht sogar ein Nebenjob oder schlicht mehr Muse für Selbstreflexion. Downshfting bietet die Möglichkeit sich auszuprobieren, sich der Frage zu widmen, wie zukünftig das (Arbeits-)Leben aussehen soll. Man verändert etwas, ohne direkt alles hinzuschmeißen oder zu viel Unsicherheit auszuhalten, da man weiterhin im gewohnten Umfeld bleibt. Und so können sich neue Karrierewege auftun. Und wenn es vielleicht „nur“ die Erkenntnis ist, dass die Vier-Tage-Woche die Lösung ist.

Die Geschichte vom Fischer

Der Autor Steckley hat eine schöne Geschichte erzählt, die das Prinzip vom Downshifting sehr gut veranschaulicht. Kurz zusammengefasst geht es um einen Fischer, der auf einen Geschäftsmann trifft. Der Geschäftsmann erkundigt sich bei dem Fischer, ob er denn jeden Tag genug Fische fangen würde. Was der Fischer bestätigt. Es wären genug Fische da. Daraufhin fangen die Rädchen beim Geschäftsmann direkt an zu arbeiten und er erklärt dem Fischer, wie er täglich mehr Fische fangen könnte, um seine Einnahmen zu steigern. Der Fischer fragt, warum er das machen sollte. „Natürlich, um mehr Geld zu verdienen“, lautet die prompte Antwort vom Geschäftsmann. So sei der Fischer in der Lage sich früher zur Ruhe zu setzen, hätte mehr Zeit, um beispielsweise mit seiner Familie zu frühstücken, am Strand spazieren zu gehen und ein bisschen fischen gehen. Der Fischer lächelt den Geschäftsmann an und sagt: „Aber all das mache ich ja bereits.“

Wer die Geschichte im Original nachlesen möchte, kann das hier machen.

Die gewonnene Zeit, lässt sich außerdem gut für Coaching-Sessions nutzen, um in Ruhe herauszufinden, wohin es in Zukunft gehen soll. Fange doch damit an dich für den E-Mail Mini-Kurs anzumelden, in dem ich exklusiv die Erfahrungswerte meiner beruflichen Veränderungen teile und dir viele Relfexionsfragen stelle.

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