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Wie finde ich heraus, was ich beruflich will? – 5 inspirierende Tipps

Manche Menschen scheinen genau zu wissen, was sie vom Leben wollen: Schon als Kind träumen sie davon, später selbst Kinder zu haben oder sind sich sicher, dass sie Pilotin oder Journalist werden. Und dann gibt es die Menschen, die nicht genau wissen, was sie wollen, was meist an irgendeinem Punkt im Leben (zum Ende der Schulzeit oder dann, wenn man eigentlich im Berufsleben angekommen ist) anfängt zu stressen. Wie findet man also heraus, was man wirklich will?

Die Qual der Wahl

Betrachten wir das „Problem“ zunächst mal gesellschaftlich: Ja, wir sind in der luxuriösen Position uns überhaupt diese Frage zu stellen. Viele Generationen vor uns und auch viele andere Menschen auf dieser Welt können sich nicht die Nächte mit „Was will ich wirklich?“ um die Ohren schlagen. Denn da steht Sicherheit vor Sinn.

Laut der Maslowschen Bedürfnispyramdie haben wir Menschen fünf Grundbedürfnisse. Und erst wenn unsere Grundbedürfnisse (essen, trinken, schlafen), unser Sicherheitsbedürfnis (Wohnsitz, finanzielle Sicherheit), soziale Bedürfnisse nach Freundschaft und Partnerschaft sowie unser Bedürfnis nach Wertschätzung befriedigt sind, haben wir überhaupt die Kapazität, uns mit dem Thema Selbstverwirklichung zu beschäftigen.

Wie finde ich heraus, was ich beruflich will?

Wenn wir uns also mit der Sinnsuche quälen, heißt das nicht, dass mit uns etwas „falsch“ ist – denn seien wir mal ehrlich, so fühlt es sich ja manchmal an. Es ist einfach eine normale Begleiterscheinung unserer Zeit, ein Resultat aus der sich verändernden Welt und einer Generation, die andere Werte verfolgt als ihre Eltern und Großeltern. Die Tatsache, dass es inzwischen vielfältige Lebensentwürfe und Arbeitsmodelle gibt, macht es natürlich nicht einfacher.

Wie du herausfindest, was du beruflich willst:

1. Kommt Zeit, kommt Rat

Was ich in meinen Coachings immer wieder beobachte, ist, dass sich viele Menschen schwer damit tun, zu sagen, was ihnen wirklich Freude bringt, worin sie gut sind oder was sie gerne mal machen würden. Diese Fragen stehen aber unweigerlich hinter der großen „Was will ich wirklich“-Überlegung. Wenn dir aus dem Steggreif auch nichts dazu einfällt, keine Panik!

  • Nimm dir Zeit, dich selbst in deinem Alltag zu beobachten. Klingt ein bisschen weird, aber ja. Achte darauf, was dir Energie raubt und was dir Energie bringt. Bei der Arbeit, im Alltag, ja auch auf welche Menschen das zutrifft.
  • Probiere neue Sachen aus. Und nein, kein Stress, du musst keine exotischen Hobbies finden. Vielleicht gehst du endlich mal in das alte, kleine Kino bei dir um die Ecke, an dem du schon so oft vorbei gelaufen bist.
  • Sei nicht enttäuscht, wenn sich etwas Neues nicht als Volltreffer herausstellt. Aus all den unzähligen Möglichkeit kannst du nun eine ausschließen. Das ist doch auch was.
  • Schärfe deine Aufmerksamkeit gegenüber deinen Wünschen und Bedürfnissen. Frage dich: Macht mir xy wirklich Spaß, oder glaube ich nur, das machen zu müssen?
  • Mach dich frei von der Vorstellung DIE ultimative Leidenschaft zu finden, die dich ausmacht und hab stattdessen Freude am Ausprobieren. Ich habe früher zum Beispiel richtig gerne gemalt und konnte mich komplett darin verlieren. Ist nicht mehr so. Interessen dürfen sich verändern.

Was ich mit all den Punkten sagen möchte: egal wie sehr du dich auch bei deiner Selbstfindung anstrengst und dich bemühst Antworten zu finden, du wirst vermutlich nicht einfach eines morgens erleuchtet aufwachen. Also enjoy the ride und mach dich nicht verrückt!

2. Kenne dich selbst

Man hört und liest immer wieder, dass man für ein erfülltes Berufsleben seine Stärken kennen soll. Ich bin der Meinung, dass es hilft diese zu kennen, allein schon, weil es eine beliebte Frage in Bewerbungsgesprächen ist, aber nicht unbedingt die Voraussetzung für Zufriedenheit im Job ist. Denn man kann durchaus sehr gut in etwas sein und die Tätigkeit trotzdem nicht gerne machen. Was meiner Meinung nach viel wichtiger ist, sind die eigenen Bedürfnisse und Werte. Deswegen stelle dir die Frage „Was will ich wirklich?“ doch mal vor diesem Hintergrund.   

  • Arbeitest du lieber im Team oder allein?
  • Ist es dir wichtig ein bestimmtes berufliches Ziel zu erreichen oder legst du mehr Wert auf genügend Freizeit, um beispielsweise einem Ehrenamt oder einem Hobby nachgehen zu können?
  • Ziehst du Abwechslung Routinen vor? Oder umgekehrt?
  • Brauchst du eine genaue Aufgabenverteilung oder arbeitest du lieber selbstbestimmt?
  • Bist du morgens oder abends produktiver und entsprechen deine Arbeitszeiten diesen Phasen?
  • Arbeitest du lieber im Büro? Von zu Hause oder bist du lieber draußen?
  • Siehst du deinen Job als Mittel zum Zweck oder möchtest du mit deiner Arbeit einen übergeordneten Sinn erfüllen, soll dein Job auch deine Leidenschaft sein? (Beides ist übrigens völlig in Ordnung und kann je nach Phase variieren.)

Brauchst du mehr Input, um deine Stärken, Werte und Interessen herauszufinden? Dann ist das Mentoring-Programm „Finde deine Veränderung“ genau das Richtige für dich! Hier findest du weitere Informationen dazu.

3. Ändere wonach du suchst

Stell dir vor…
…du wachst morgens auf und du wärst deinen nervigen/stressigen/langweiligen (you name it!) Job los.

  • Woran würdest du diese Veränderung zuerst bemerken?
  • Was wäre anders als sonst?
  • Und wer, außer dir, würde die Veränderung noch bemerken?

Denk dich mal in dieses hypothetische Szenario rein. Fällt dir was auf?

Ich vermute, dass dir auf die erste Frage Dinge wie „gelassener“ oder „zufriedener“ in den Sinn gekommen sind. Und das ist ganz spannend! Wollen wir beruflich etwas verändern, denken wir häufig in konkreten Maßnahmen wie Arbeitgeberwechsel oder Umschulungen. Tatsächlich sehnen wir uns oft aber nach bestimmten Gefühlszuständen. Etwa mehr Anerkennung oder Ausgeglichenheit.

Mit diesem kleinen Gedankenexperiment, möchte ich dich einladen, die Suche nach deiner beruflichen Veränderung mal anders anzugehen. Denn vielleicht hast du das Internet bereits nach passenden Arbeitgebern abgegrast. Wenn du aber mal darüber nachdenkst, wie du im Alltag für mehr Zufriedenheit/Gelassenheit/etc. sorgen kannst, fallen dir sicher neue Dinge ein.

4. Go with the flow

Für den letzten und wie ich finde, wichtigsten Punkt, möchte ich mit einem Mythos aufräumen: Dem vielbeschworenen „ankommen“. Sehnsuchtsziel aller Sinnsuchenden. Ich verstehe das Bedürfnis nach diesem Gefühl zutiefst, möchte aber die oft damit verbundenen Vorstellungen geraderücken. „Ankommen“ ist ein flüchtiger Zustand, kein endgültiger. Im Leben wird es immer mal Phasen geben, in denen man „ankommt“ und dann gibt es wieder Momente des Zweifelns, des Infragestellen. Phasen, in denen man „lost“ ist. That’s life!

Betrachte deine Auseinandersetzung mit der Frage „Was will ich wirklich“ nicht als etwas Absolutes. Deine Antwort muss nicht für den Rest deines Lebens gültig sein, sehr wahrscheinlich wird sie sich verändern. So wie sich auch unser Leben, die Umstände, unsere Bedürfnisse und wir selbst uns verändern. Vergiss also nicht das Leben zu genießen, während du überlegst, wie du es verbessern kannst.

5. Keep it simple

Wenn dir die Frage „was will ich wirklich“ zu abstrakt ist, formuliere sie doch einfach um in:

„Was würde mich jetzt gerade zufrieden machen?“

Ich hoffe, die Mischung aus Tipps, Reflexionsfragen und etwas Lebensphilosophie konnten dir bei der Frage „Wie finde ich heraus, was ich beruflich will“ weiterhelfen. Natürlich begleite ich dich auch gerne im 1:1 Gespräch, schreib mir dafür einfach eine Nachricht oder buche dir direkt kostenlose 30 Minuten.

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